Aminosäuren: Eine medizinische Revolution
Von der großen Macht der kleinsten Bausteine.
Es war ein echter Paukenschlag! Eine
revolutionäre Entdeckung, die Ihr Leben total verändern kann. Bekannt
gegeben vom höchsten wissenschaftlichen Institut aus Deutschland: Dem
Max-Planck-Institut!
Aber worum geht es genau? Es geht
darum, ob man früher oder später stirbt. Es geht um Krankheit oder
Gesundheit. Es geht um die zentrale Frage unserer Existenz. Und da
lautet die neue Erkenntnis: „Vergessen Sie die Sache mit den Genen, auf
die wir in den letzten Jahrzehnten so große Hoffnung gesetzt hatten. Die
spielen nämlich für Ihr Alter bzw. Ihren Gesundheitszustand keine
Rolle. Stattdessen kümmern Sie sich besser um Ihre Aminos“.
Das ist die Original-Aussage der
international anerkannten Altersforscherin Prof. Dr. Eline Slagboom, die
zur Zeit am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns in Köln
forscht und außerdem an der Universität Leiden lehrt. Sie war auf der
Suche nach dem Methusalem-Gen, wertete das Erbgut von mehr als 13.000
Hundertjährigen aus und fand nichts. Denn das Altersgen gibt es nicht!
Dann wendete Prof. Dr. Slagboom ihre
Statistikprogramme statt auf die Gene auf den Stoffwechsel an. Dieser
ist im Blut messbar. Sie nahm sich also wieder Tausende von Datensätze
vor – dieses Mal mehr als 44.000 Blutbilder von Menschen zwischen 18 und
109 Jahren, die in insgesamt zwölf Studien bereits erhoben worden
waren, unter anderem in Finnland, Estland, den Niederlanden. Alle
Teilnehmer, und das ist das Besondere, wurden nach der Studie bis zu 16
Jahre lang weiter beobachtet. Das lieferte Prof. Dr. Slagboom zwei
wesentliche Anhaltspunkte: Das Blutbild und die Info: Lebt oder
gestorben.
In dieser sensationellen Studie hat
die Forscherin aus dem Blut von 44.168 Menschen die Formel zur Messung
des gesunden Alterns destilliert. Schritt für Schritt hat sie eine
unübersichtlich große Menge von Faktoren heruntergerechnet, bis
schließlich die Lösung auf dem Tisch lag. Es sind die Aminosäuren, die
darüber entscheiden, wie lange Sie leben. Ob Sie gesund oder krank sind.
Insbesondere sind es die fünf Aminosäuren Histidin, Isoleucin, Leucin,
Valin und Phenylalanin.
Aber Achtung: Auch die anderen
Aminosäuren sind lebensentscheidend. Insbesondere die neun Essentiellen.
Ähnlich wie bei den Mikronährstoffen von Vitamin A bis Zink. Fehlt
einer haben Sie ein Problem. Die fünf Aminosäuren aber, von Histidin bis
Phenylalanin, haben es über die statistischen Hürden in Slagbooms
Auswertung geschafft. Deren Spiegel steht also unabhängig von anderen
Spiegeln in einem direkten Zusammenhang zu Ihrer Lebensdauer.
Aber was genau sind eigentlich diese
Aminosäuren? Wie Sie sicherlich wissen, besteht Ihr Körper hauptsächlich
aus Wasser und Eiweiß. Korrekt genannt: Protein. Und Proteine wiederum
sind aus Aminosäuren aufgebaut. Sie sind also die Bausteine unseres
Lebens.
Je besser wir uns mit diesen
Bausteinen versorgen, desto schneller werden wir gesund, desto stärker
ist unser Immunsystem und desto besser nehmen wir ab. Aminosäuren sorgen
aber auch für eine schöne Haut, für den Aufbau unserer Muskulatur, für
die Übertragung der Signale im Gehirn, für einen besseren Transport der
Nährstoffe, für die Steuerung der Hormonbildung, für den Zell- und
Knochenaufbau und die Regulation des Herz-Kreislaufsystems.
Sie
haben einen großen Einfluss auf unsere Organfunktionen, auf unsere
Arterien, Sehnen und Körperdrüsen. Darüber hinaus spielen Sie eine
wichtige Rolle bei der Regeneration der Haut und Haare. Auch für die
Wundheilung, ob äußerlich oder innerlich, sind sie extrem wichtig.
Insgesamt gibt es über 200
Aminosäuren, von denen aber nur 21 für den Menschen wichtig sind und 9
wiederum als essentiell, also als lebensnotwendig gelten, weil der
menschliche Organismus sie nicht selber herstellen kann. Dazu zählen
L-Leucin, L-Lysin, L-Valin, L-Threonin, L-Isoleucin, L-Phenylalanin,
L-Methionin, L-Histidin, und L-Tryptophan.